Geschichte Klasse 8

MenschenrechtswäscheDas Zeitalter der Revolutionen? USA und Frankreich, Stars and Stripes und Marsaillaise – und damit kamen die Menschenrechte und die Demokratien?

Nein, da gab es eine lange Vorgeschichte.

Überblick über das 15. – 17. Jahrhundert

Lese folgenden Text aufmerksam! Überprüfe dein Wissen dann mit dem Lückentext!

Die Fülle der Veränderungen in der Zeit um 1500 führte dazu, dass man hier vom Epochenwechsel zwischen Mittelalter und Neuzeit spricht. Nach dem Abflauen der Pest ab 1470 kam es zu grundlegenden wirtschaftlichen Veränderungen in Europa. Die Wirtschaft erholte sich und die Bevölkerung wuchs. Fernhandelskaufleute betrieben eine neue Form des Wirtschaftens, die auf Geld und Kredit basierten sowie auf Investition und Profit ausgerichtet war. Dieser dynamische Handelskapitalismus zeichnete sich dadurch aus, dass der Gewinn wieder ins Unternehmen investiert wurde, um dort noch mehr Gewinn zu erzielen. Auch heute noch ist das ein Prinzip der Wirtschaft.

Durch  die Renaissance, die Wiederentdeckung der Antike, kam es gleichzeitig zu einer rasanten Weiterentwicklung künstlerischer und technischer Möglichkeiten. Das Individuum wurde als entscheidende Größe entdeckt, und damit die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen.  Diese Entwicklung nahm, wie auch die Veränderungen in der Wirtschaft, ihren Ausgangspunkt in den oberitalienischen Städten. Die neue Wissenschaft versuchte, sich von bisher allgemein akzeptierten Vorgaben der Kirche zu lösen und stattdessen durch Beobachtung der Natur und durch Experimente naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten zu finden, die für jeden nachprüfbar sind. Kopernikus brachte das heliozentrische Weltbild zum Durchbruch, indem er bewies, dass die Erde- wie alle anderen Planeten unseres Sonnensystems- um die Sonne kreist.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch das osmanische Reich und dessen Ausdehnung wurde der Handel mit dem fernen Osten immer schwieriger. Deshalb brachen Portugiesen und Spanier auf, um neue Wege nach Indien und China zu finden. Während die Portugiesen die Südspitze Afrikas umrundeten, um in Fernost ein Kolonialreich zu errichten, entschieden sich die Spanier dazu, Indien in westlicher Richtung über den Atlantik zu suchen. Die Entdeckungsreisen von Christoph Kolumbus markierten den Beginn der europäischen Expansion nach Amerika. Dort zerstörten die Spanier die indianischen Hochkulturen der Inka, der Maya und der Azteken und errichteten ihr amerikanisches Kolonialreich.

Im sogenannten Dreieckshandel wurden Millionen von Afrikanern als Sklaven nach Amerika verschleppt, um unter unmenschlichen Bedingungen für europäische Plantagenbesitzer zu schuften.

In Europa waren die Menschen begierig  nach Berichten über die „Neue Welt“ und über Reisen nach Indien oder China. Durch technische Neuerungen wie Buchdruck mit beweglichen Lettern, den Johannes Gutenberg entwickelte, entstand eine regelrechte Medienrevolution. Die Zahl der Bücher und Flugschriften, aber auch die Zahl der Lesefähigen und der Schreibkundigen nahm enorm zu. So konnten sich auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse viel rascher verbreiten als früher.

Aber auch Martin Luthers Kritik an den Missständen in der Kirche fand schnelle Verbreitung und führte zur konfessonellen Spaltung in ganz Europa. Katholiken und Protestanten bekämpften sich zusehends hasserfüllter, schließlich sogar in blutigen Glaubenskriegen, von denen der Dreißigjährige Krieg am meisten Opfer forderte, Unter dem Eindruck der Kriegsschrecken suchten die europäischen Staaten im Westfälischen Frieden 1648 nach einer dauerhaften Friedensordnung ( „pax universalis“).

Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation fühlten sich die Bauern durch Luthers Schriften ermutigt, sich gegen wachsende Unterdrückung und Ausbeutung durch die Obrigkeiten zu erheben. Im Bauernkrieg wurden sie aber mit militärischer Gewalt bezwungen. Dabei zeigte sich schon, dass die deutschen Fürsten in ihren Herrschaftsgebieten, die sich immer mehr zu Territorialstaaten entwickelten, zu neuer Macht gekommen waren.

Im Zuge der Reformation, die im Reich zur Trennung zwischen katholischen und protestantischen Territorien führte („cuius regio, eius religio“ ), bauten die Landesfürsten ihre Macht immer weiter aus, auch gegen die Ansprüche des Kaisers. Das Reich wurde dabei, anders als die meisten seiner europäischen Nachbarstaaten, zu einem föderalen Gemeinwesen, in dem sich der Kaiser und die Fürsten die Macht teilen.


Löse nun den Lückentext, dann kannst du nachprüfen, ob du dir die wichtigesten Begriffe und Zusammenhänge gemerkt hast.


Die Learning-App „Reformation als Europäisches Ereignis“ zeigt nochmal die Reichweite der Unzufriedenheit mit der Kathorlischen Kirche vom Spätmittelalter bis in die frühe Neuzeit.


Die große Katastrophe: Der 30-jährige Krieg

In den Jahren 1618 bis 1648 war der 30-jährige Krieg. Was geschah in dieser Zeit? Wenn du mehr darüber erfahren möchtest lies diesen Text aus Kinderzeitmaschine und mach die folgenden beiden Apps!

Überblick über die 30 Jahre

Im 30-jährigen Krieg mischen sich alle Großmächte Europas ein. Für die Protestanten ist es der Schwedenkönig Adolf. Mehr zu ihm erfahrt ihr in der App von Mona und Asitan:

Schweden im 30-jährigen Krieg

Der vorläufige Sieger auf dem Kontinent: Frankreich

Während der Deutsche Kaiser als Verlierer des  langen und grausamen Krieges gilt ist Frankreich die neue Nummer 1 – zumindest auf dem Kontinent (England geht seinen eigenen, sehr erfolgreichen Weg). Die neue Herrschaftsform heißt Absolutismus.

Der Film „Ach, Europa – Teil 6: Europas Sonnenstich“ thematisiert diese Zeit. Daraus ist folgende App entstanden: Europas Sonnenstich

Um den Absolutismus mit seinen Besonderheiten zu verstehen kann man ihn vergleichen mit anderen Herrschaftsformen. Dazu folgende App:

Herrschaft im Vergleich

 

Zum Absolutismus schuf die 8c Apps (Achtung, zum Teil noch Baustelle):

 

Territorialisierung und Konfessionalisierung am Beispiel EnglandTerritorialisierung Englands

In der Frühen Neuzeit entstanden die ersten Staaten, die wir heute noch haben. So auch England. Diesen Prozess der Staatenwerdung nennt man Territorialisierung.

Oft ging dieser Prozess der Territorialisierung einher mit der Entstehung einer Staatskirche. Der Herrscher legte fest, ob seine Untertanen katholisch oder protestantisch sein sollten. Das nennt man Konfessionalisierung.

Am Beispiel Englands kann man den Prozess gut nachvollziehen.

Territorialisierung am Beispiel England

Territialisierung am Beispiel Russland – groß, größer, am größten

Russland ist bis heute das größte Land der Erde. Und das schon seit der frühen Neuzeit. Damals machten die beiden „Großen“, der Zar Peter und die Zarin Katharina Russland, das Land groß, größer, am größten.

Wenn du mehr darüber erfahren willst so lese die Texte dazu bei Kinderzeitmaschine (Peter der Große & Katharina die Große)  und mach anschließend die Learning-App dazu.

Die beiden Großen – Peter und Katharina

 


Die Monarchen überdrehten das Rad. Ihr Absolutismus gebahr zwar die modernen Wissenschaften, aber mit ihnen auch den mündigen Menschen und das führte schließlich in die großen Revolutionen. Mehr dazu auf unserer Webseite …

Die Französische Revolution


Die Französische Revolution veränderte Europa – in den Köpfen wie auf den Schlachtfeldern. Das Bürgertum hatte die Vorherrschaft des Adels zum ersten mal durchbrochen. Doch bis dieser Wandel von einer Feudal- zu einer Bürgerlichen Gesellschaft vollzogen war vergingen mehr als 100 Jahre. Die Historiker nennen es deswegen gerne …

Das lange 19. Jahrhundert